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Vergiss!Mein!Nicht! – sachsenweite Pflanzaktion zum Thema Demenz
Das Kreissozialamt informiert!
Hintergrund zum Thema Demenz
In Sachsen leben über 104.000 Menschen mit Demenz. Auch im Landkreis Leipzig erkranken immer mehr Menschen an Demenz. In Anbetracht dieser Entwicklungen gehört die Unterstützung der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen somit zu einer wichtigen Aufgabe für unsere Gesellschaft. Die Diagnose Demenz darf nicht zum Ausschlusskriterium für ein gemeinsames Zusammenleben in unserem Landkreis werden. Mit demenzfreundlichen Strukturen und der Unterstützung durch Familie und Freunde können Erkrankte noch lange nach der Diagnose ein gut versorgtes Leben zu Hause führen.
Sachsenweite Pflanzaktion am 19.03.2025
Am 19. März 2025 werden in vielen Orten Sachsens Vergissmeinnicht-Blumen gepflanzt, um ein Zeichen zu setzen: Menschen mit Demenz sind Teil unserer Gesellschaft und dürfen nicht vergessen werden. Die Idee stammt ursprünglich aus dem Saarland und wurde mit Unterstützung der Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. Alzheimer Gesellschaft (LID) zum ersten Mal 2023 in Sachsen umgesetzt.
Wer kann sich an der Pflanzaktion beteiligen?
Jeder Interessierte kann sich gern an der großen Pflanzaktion beteiligen. Kennen Sie jemanden in Ihrer Familie oder in Ihrem Umkreis, der an Demenz erkrankt ist? Dann pflanzen Sie gern mit ihm gemeinsam oder für ihm am 19. März 2025, denn das gemeinsame Einpflanzen kann bei dem Betroffenen Erinnerungen an frühere Erlebnisse wecken und so zu einem ausgleichenden Moment im manchmal herausfordernden Pflegealltag werden. Aber auch wenn Sie keinen Betroffenen in Ihrem näheren Umfeld kennen, können Sie sehr gern mitmachen, in dem Sie eine Vergissmeinnicht-Pflanze an einem gut sichtbaren Ort pflanzen. Beteiligen Sie sich gern mit einer Pflanzschale im Eingangsbereich Ihres Zuhauses, oder beispielsweise mit einer einzelnen Blume in Ihrem Büro, am Eingangsbereich in der Schule oder im Wartebereich einer Arztpraxis oder einer Pflegeeinrichtung. Selbstverständlich können Sie ebenfalls ein ganzes Beet im Garten pflanzen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Der Landkreis Leipzig soll lila blühen!
Wir möchten alle Menschen im Landkreis Leipzig ermutigen, sich an dieser Pflanzaktion zu beteiligen, um auf all die Menschen in unserer Heimat aufmerksam zu machen, die an Demenz erkrankt sind. Aber auch an alle pflegenden Angehörigen, an das Umfeld und an alle Menschen soll erinnert werden, die sich dafür einsetzen, das Leben von Betroffenen zu verbessern. Also pflanzen Sie gern am 19.März 2025 Vergissmeinnicht-Blumen, damit der gesamte Landkreis lila erblühen kann!
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gern telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung: 03433 / 241 – 2137 oder pflegenetzwerk@lk-l.de
Mit freundlichen Grüßen
Karina Keßler
Kreissozialamtsleiterin
Umfassende Angebote für Senioren - Stark in der Pflegekoordination
Beauftragte des Freistaats informiert sich über Angebote
Die Veränderungen der Bevölkerungsstruktur sind auch im Landkreis Leipzig deutlich zu spüren. So steigt der Anteil der ab 65-Jährigen und der Hochbetagten stetig an und liegt bereits jetzt über dem Durchschnitt in Sachsen. Der Großteil der älteren Generation lebt in privaten Haushalten und möchte auch so lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben, auch wenn dann mit dem höheren Alter häufiger Unterstützung benötigt wird.
Der Austausch zu den regionalen Erfahrungen war der Anlass für den Besuch von Sachsens Seniorenbeauftragte, Christiane Schifferdecker, beim Sozialamt in Borna. Ein Schwerpunkt bildeten die umfangreichen Unterstützungs- und Hilfsangebote, die der Landkreis Leipzig für Senioren ab 60 Jahre bereithält, sowie die Seniorenarbeit.
Flexible Hilfen haben sich bewährt
Im Zentrum stand das Pflegenetzwerk des Sozialamtes, das in den letzten 11 Jahren aufgebaut wurde. Über dieses Netzwerk können Senioren mit und ohne Pflegebedarf, Beratung sowie unverzichtbare Unterstützung erfahren. Eine große Rolle spielen dabei die Pflegekoordinatoren, die über den Freistaat finanziert werden. "Über die Koordinatoren konnten wir die guten Beratungsstrukturen im Sozialamt und den Kommunen weiter ausbauen", erläuterte Ines Lüpfert, 2. Beigeordnete im Landkreis.
Sozialamtsleiterin Karina Keßler zeigte auf, wie wichtig eine schnelle und unbürokratische Hilfe ist. "Gerade in der Pandemie hat sich deshalb das flexible Hilfesystem des Sozialamtes bewährt", so die Einschätzung der Praktikerin. Zu den Hochphasen der Infektionen war Karina Keßler auch die erste Ansprechpartnerin für viele Pflegeeinrichtungen und mobilen Pflegedienste im Landkreis.
Digitale Kompetenz für Ältere
Um den Zugang zu den modernen Kommunikationstechniken zu erleichtern, hat die Volkshochschule Angebote speziell zur digitalen Kompetenz für Ältere entwickelt. Ganz praxisnah widmete sich ein Projekt beispielsweise der "Aufrechterhaltung von Kontakten per Videotelefonie während der Kontaktbeschränkungen, Quarantänemaßnahmen und des Lockdowns".
Einen Einblick in die Sichtweise der Betroffenen war beim abschließenden Besuch der Volkssolidarität Borna unter Leitung von Anika Kammer möglich. Beim Rundgang durch die Senioren-Begegnungsstätte, das betreute Wohnen, Servicebüro und Sozialstation kamen auch die Senioren zu Wort.
Die Seniorenbeauftragte des Landes zeigte sich am Ende der Besuchsreise beeindruckt von der Summe aller bestehender und vernetzter Angebote für Senioren, damit nehme der Landkreis Leipzig eine Vorbildstellung im Freistaat Sachsen ein.

Auf dem Foto (v.l.n.r.) Christiane Schifferdecker, Landesseniorenbeauftragte, Dr. Ralph Egler, Direktor VHS Landkreis Leipzig; Karina Kessler, Leiterin Sozialamt; Nils Neu, Pflegekoordinator; Ines Lüpfert 2. Beigeordnete Landkreis Leipzig; Andreas Berger, VHS
„Der größte Pflegedienst, den wir haben“
Kreissozialamt lud anlässlich der "Woche der pflegenden Angehörigen" nach Borna ein / vom 09.05.2023
Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland sind auf Pflege angewiesen, in Sachsen sind es mehr als 260.000, das heißt: Aufgrund ihres Alters, einer schweren Erkrankung oder einer körperlichen oder geistigen Behinderung benötigen sie die regelmäßige Hilfe anderer Menschen, um ihren Alltag zu bewältigen. Vier von fünf Betroffenen werden zu Hause gepflegt. Auch wenn ambulante Pflegedienste dann eine wichtige Unterstützung darstellen, sind es in den allermeisten Fällen die Lebenspartner oder die Kinder, die Eltern oder die Schwiegereltern, die Tag um Tag mit großer Aufopferung diese Arbeit leisten. Um dieses Engagement zu würdigen findet noch bis zum 12. Mai die sachsenweite Woche der pflegenden Angehörigen statt. Mit Veranstaltungen im gesamten Freistaat wird so auf die Thematik aufmerksam gemacht. Das Engagement der pflegenden Angehörigen im Landkreis Leipzig wurde heute auch im Landkreis Leipzig gewürdigt.
Begegnung und Austausch im Goldenen Stern
Zu einem Tag der Begegnung und des Austausches lud das Kreissozialamt am Dienstag in den Goldenen Stern ein. Zahlreiche Gäste aus dem gesamten Kreisgebiet nahmen die Einladung an, um miteinander ins Gespräch zu kommen und, Erfahrungen und Informationen auszutauschen.
Ines Lüpfert, die zweite Beigeordnete des Landkreises Leipzig: "Mit dieser Veranstaltung möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen und Ihnen Anerkennung zollen, für das, was Sie jeden Tag leisten. Jeder von uns wünscht sich ein selbstbestimmtes Leben. Doch wenn die Kräfte nachlassen, braucht es Unterstützung. Nur ein Fünftel der Pflegebedürftigen werden in Pflegeheimen betreut. Den maßgeblichen Anteil leisten Sie zu Hause. Und Sie werden gebraucht, denn ohne Ihre Unterstützung wäre es gesellschaftlich nicht möglich, die betroffenen Menschen angemessen zu betreuen. Das können Staat und Pflegeheime schlichtweg nicht leisten". Sie betonte, dass es für jeden Pflegenden, jede Pflegende ein enormer Kraftakt ist. "Sie als pflegende Angehörige haben ein eigenes Leben, einen eigenen Haushalt und einen eigenen Alltag. Sie sind keine Fachkräfte und mussten sich jeden Handgriff aneignen und sich mit der veränderten Lebenssituation auseinandersetzen. Den heutigen Tag möchten wir nutzen, um Ihnen zu danken und Ihnen zu versichern, dass Ihre Leistung gesehen und anerkannt wird ."
Beratungsstelle des Sozialamtes und andere Akteure vor Ort dabei
Karina Keßler, Leiterin des Sozialamtes, unterstrich ebenfalls, wie wichtig die Woche der pflegenden Angehörigen und der mit ihr einhergehenden Veranstaltungen ist. "Sie sind der größte Pflegedienst, den wir haben. Ohne Sie würde das gesamte Pflegesystem zusammenbrechen. Danke für dass, was sie rund um die Uhr zu Hause leisten. Wir möchten Sie auch weiterhin mit unserer Beratungsstelle für "Soziale Hilfen und Pflegekoordination" dabei umfassend unterstützen, damit sie schnelle, bedarfsorientierte Hilfeleistungen in Anspruch nehmen können."
Die Gesichter der Beratungsstelle "Soziale Hilfen und Pflegekoordination" sind Nils Neu, Anne Patzke und Lucas Baumann. An ihrem Informationsstand konnten sich Pflegebedürftige, Angehörige, Alltagsbegleiter, Nachbarschaftshelfer und Ehrenamtliche über Unterstützungsmöglichkeiten informieren und individuelle Fragen klären. Nils Neu, Leiter der Beratungsstelle: " Wir stehen Ihnen gern bei Themen rund um das Älterwerden beratend zur Seite. Gern können Sie sich zum Beispiel an uns wenden, wenn Sie Fragen zum Thema Pflegeleistungen, Vorsorge, Demenz oder ehrenamtliche Hilfen für Senioren haben."
Da es ein breites Netzwerk an Vereinen, kommerziellen Anbietern und Ehrenamtlichen braucht, um Pflege möglich zu machen, waren weitere Akteure vor Ort. So die Pflegeberatung der AOK, das Sanitätshaus Alippi, die Nachbarschaftshilfe Grimma e.V. und die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig. Das Team arbeitet derzeit an einer Studie, die aufzeigen soll, inwieweit Pflegende ihre eigene Gesundheit im Blick behalten und körperlichen Aktivitäten aufrechterhalten können.
Landkreis Leipzig bereitet Lokalen Aktionsplan für Inklusion vor
Experten diskutierten im "Goldenen Stern" wie mehr Teilhabe gelingen kann / vom 23.09.2022
Wie gestalten sich die Lebensverhältnisse von von Menschen mit Behinderung und was kann verbessert werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich in der vergangenen Woche rund 65 Teilnehmer des Workshops zum Lokalen Aktionsplan im "Goldenen Stern" in Borna. Eingeladen dazu hatte der Landkreis Leipzig unter der Federführung des Sozialamtes.
Auf Grundlage von Artikel 4 der UN-Behindertenrechtskonvention hat der Landkreis Leipzig das ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH damit beauftragt, einen kommunalen Aktionsplan zu erstellen. Der Bericht wird zum einen eine fundierte Datengrundlage beinhalten und damit einen Überblick über die Entwicklung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Landkreis Leipzig gewähren.
Passgenaue Handlungsansätze
Da die Lebenswirklichkeiten jedoch sehr unterschiedlich und individuell sind, braucht es neben aussagekräftigen Zahlen auch passgenaue Handlungsansätze. Um diese zu finden ist es wichtig, dass die Menschen zusammenkommen, die aufgrund persönlicher oder professionellen Erfahrung nah am Thema dran sind. "Im Landkreis Leipzig besteht ein lebendiges Netz für Inklusion. Es sind viele Ideen in der Welt, die das Ziel haben, gleichwertige Bedingungen für Menschen mit Menschen mit Behinderung zu schaffen, damit sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben", verdeutlichte die zweite Beigeordnete des Landkreises, Ines Lüpfert, zum Auftakt des Workshops. "Mit der UN-Behindertenrechtskonvention ist uns ein großer und wichtiger Auftrag zugetragen worden, dem wir gerecht werden wollen. Mit dem kommunalen Aktionsplan wollen wir erreichen, dass die Lebensverhältnisse weiter verbessert werden. Dabei richten wir den Fokus neben der globalen Zielformulierung auf messbare Ziele und Maßnahmen, die in näherer Zukunft umgesetzt werden können."
Grundlage für weitere Entscheidungen
Die Leiterin des Sozialamtes, Karina Keßler, ergänzt: "Die Unterstützungsangebote für Kinder und erwachsene Menschen mit Behinderung sind bereits vielfältig und werden seit Jahren neu, aus- oder umgebaut. So bildet die IST-Datenanalyse im Aktionsplan die Grundlage für weitergehende Entscheidungen im Landkreis sowie gegebenenfalls auf Landes- und Bundesebene. Unerlässlich waren und sind mir dabei u. a. die praktischen Alltagserfahrungen von Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen, um die Betroffenen nicht auszugrenzen sondern in die Beteiligungsprozesse einzubeziehen - so auch heute. Ziel ist es, lebensnahe und realistische Angebote und Handlungsempfehlungen zu formulieren. Es muss allen bewusst sein, dass die Teilhabe von Menschen mit Behinderung grundsätzlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sehen ist."
Von Arbeitsmarkt bis Sport
Im Workshop diskutierten Betroffene, Interessierte sowie Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, der Sozialbranche und der Verwaltung, wie diese Ziele und Maßnahmen aussehen können, welche Hürden es gibt und nahmen Arbeitsmarkt, Wohnen, Kultur, Bildung und Sport, Gesundheit und Pflege in den Fokus ihrer Überlegungen. Mit dabei waren unter anderem der Kommunale Sozialverband Sachsen, Kreisrätinnen und Mitglieder des Kreisbehindertenbeirates, Vertreter der regionalen Behindertenverbände, Vertreter aus dem regionalen Pflegenetzwerk, Vertreter des Inklusionsnetzwerkes, die Beauftragte für Menschen mit Behinderung des Landkreises Leipzig, Mitarbeiter aus dem Bereich Soziale Leistungen, Betreuung, Eingliederungshilfe, Pflegekoordination und Sozialplanung des Sozialamtes, Fachleute aus dem Jugendamt, des Liegenschafts- und Kultusamtes sowie Menschen mit Behinderung mit ihren Eltern oder anderen Angehörigen.
In zwei Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Anwesenden vertiefend mit den Aspekten der Inklusion in derKindheit und Jugend sowie im "Erwachsenenalter". Dabei wurden unter anderem der Fachkräfte- und Ärztemangel, inklusive Spielplätze, barrierefreie Wohnungen für Menschen mit Behinderungen thematisiert.