Großpösna, 19.12.2019. Die WEV, Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH, Tochtergesellschaft des ZAW, präsentierte heute ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht. Der Verbandsvorsitzende des ZAW, Bürgermeister Heiko Rosenthal und der Aufsichtsratsvorsitzende der WEV, Landrat Henry Graichen, stellten die Hauptthemen vor.

Besonders betont Bürgermeister Heiko Rosenthal, dass auch die Zentraldeponie Cröbern im Sinne der UN-Definition einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leistet. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1995 wurden rund 13,6 Millionen Tonnen Abfälle abgelagert, seit 2005 aber nur noch Abfälle, die nicht verwertet werden können, weil sie zum Beispiel Schadstoffe enthalten. Diese sind in der Deponie sicher von der Umwelt ausgeschlossen.

Seit 2005 sind auch die Gehalte an Organik streng begrenzt, so dass klimaschädliches Deponiegas nicht mehr neu gebildet wird. Das Deponiegas aus den Altbereichen vor 2005 wird technisch aufwendig erfasst und verstromt.

Die Behandlung von Haus-und Sperrmüll in der MBA in Cröbern erwirtschaftet auch einen positiven Klimaschutzbeitrag.  Nach Abzug  von direkten und indirekten Emissionen an Klimagasen wird durch die Wertstoffe und die Brennstoffe eine CO2-Gutschrift von ca. 190 kg/ Tonne Haus- und Sperrmüll erreicht. Hochgerechnet auf das Verbandsgebiet entspricht das ca. 25.000 Tonnen CO2 jährlich.

Die geplante Bioabfallvergärungsanlage am Entsorgungsstandort Cröbern wird mit der hochwertigen Verwertung der Bioabfälle aus Stadt und Landkreis Leipzig zwei Kreisläufe schließen:  aus dem Bioabfall entsteht qualitätsgesicherter Kompost, "der dann auch an den Wertstoffhöfen unseren Bürgern angeboten werden wird. Und", so Rosenthal weiter, " mit der Vergärung wird regenerative Energie erzeugt. Mehr als 15 Mio. kWh stecken jährlich im Biogas. Daraus erwarten wir eine CO2-Gutschrift von ca. 10.000 Tonnen jährlich."

Landrat Henry Graichen lobt das vielfältige Engagement der WEV. Besondere Bedeutung hat die finanzielle Absicherung für die Zeit nach der Deponieverfüllung. Hier werden bereits heute große Rückstellungen gebildet, so dass keine Altlasten für künftige Generationen entstehen. " Diese Vorsorge ist für unser  Unternehmen strategisch der wichtigste Maßstab." Dass der Deponieberg zukünftig ein Plus in der sonst eher flachen Topographie der Südraum-Landschaft werden wird, davon ist Graichen überzeugt. "Eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten sind heute denkbar, Sport und Freizeit, Erholung und Natur, Energie oder sogar Kunst. Das Konzept dazu werden wir in den nächsten Jahren gemeinsam entwickeln."

Beim aktuellen Deponiebau profitiert der Klimaschutz auch von der veränderten Kubatur. Durch die Einsparung an Fläche und damit Baustoffen ist die Zahl der LKW-Transporte deutlich reduziert, in der gesamten Bauzeit um ca. 50.000 Transporte.

Bernd Beyer, Geschäftsführer der WEV,  freut sich besonders über die Initiativen und Vorschläge der Mitarbeiter für Umweltschutz, Energieeinsparung und Nachhaltigkeit, die sich im Bericht widerspiegeln.  "Bei unserer  Unternehmensgröße von ca. 100 Mitarbeitern sind die vielen Beiträge keine Selbstverständlichkeit, sondern dem Engagement unserer Mitarbeiter zu verdanken."

Beyer ergänzt: "Auch beim Energiemanagement konnten wir lernen, dass selbst nach Erreichen von vielen Verbesserungen der Optimierungsprozess immer weiter geht und sich weitere Ideen finden, entwickeln und umsetzen lassen."

Abschließend verweist der ZAW-Geschäftsleiter André Albrecht noch einmal auf die Möglichkeit, sich das Ganze auch in der Praxis vor Ort anzusehen: "Insbesondere Schulklassen und Bildungsträger sind immer herzlich willkommen."

Bildunterschrift (v.l.n.r): André Albrecht, Geschäftsführer ZAW; Bürgermeister Heiko Rosenthal,  Aufsichtsratsvorsitzende der WEV, Landrat Henry Graichen,Aufsichtsratsvorsitzender der WEV und Bernd Beyer, Geschäftsführer der WEV

Eingesehen bzw. angefordert werden kann der Nachhaltigkeitsbericht der WEV unter: www.wev-sachsen.de

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