Das Kernrevier im Südraum ist durch den Strukturwandel am stärksten und auch bis 2035 am längsten betroffen. So verändert der Kohleausstieg und damit verbunden auch das frühere Aus des Kraftwerks Lippendorf nicht nur die bisherigen Planungen der MIBRAG und der Region für die Nachfolgezeit, sondern auch das künftige Arbeits- und Lebensumfeld unserer Bürgerinnen und Bürger. 

Die Kommunen rings um den Tagebau Vereinigtes Schleenhain wollen die verbleibende Zeit nutzen, um die Zeit nach dem aktiven Tagebau gut vorzubereiten. Bereits fest steht der Pereser See, der nach seiner Flutung den Großteil der rekultivierenden Flächen einnehmen wird. Auch gibt es erste Ideen, wie weitere Flächen nachhaltig genutzt werden können. Großteils offen ist jedoch, wie sich der Strukturwandel wirtschaftlich, sozial und demografisch auswirken wird. Auch dazu, wie sich die kommunalen Steuereinnahmen entwickeln oder die künftige Infrastruktur gestaltet werden kann, fehlen noch belastbare Prognosen und Informationen. Diese offenen Punkte und mögliche Lösungsansätze sollen in einem Maßnahmenplan systematisch aufgearbeitet werden.Auch die Prozesse, um die Einwohner aktiv an den Entwicklungen zu beteiligen, müssen erst durchdacht und geplant werden. Aktuell bereitet das Aktionsbündnis daher einen Antrag auf Fördermittel vor, um den Maßnahmeplan als künftiges Strategie- und Handlungskonzept erarbeiten zu können. 

"Jetzt haben wir noch die Chance, die Entwicklung der Seen und der Folgelandschaft aktiv zu steuern," so Landrat Henry Graichen. Gerade angesichts der aktuellen Dynamik in der Ausstiegsdiskussion brauche es jetzt schnell die Grundlagen für die weiteren Schritte. "Wir müssen genau wissen, was machbar ist und was wir wollen," so der Landrat weiter.   

Die Akteure in Groitzsch, Neukieritzsch, Regis-Breitingen, Zwenkau, der MIBRAGmbH, dem Planungsverband Leipzig-Westsachsen und im Landkreis Leipzig haben das Ziel einer innovativen Bergbaufolgeregion vor Augen, mit spürbaren Impulsen für die wirtschaftliche Entwicklung. Weil hierfür alle Potentiale genutzt werden sollen, wird das Aktionsbündnis perspektivisch auch über die Ländergrenze nach Thüringen hinweg aktiv werden. Mit ins Boot geholt werden sollen die Städte Böhlen, Lucka und Meuselwitz, die LEAG, der Landkreis Altenburger Land und die Planungsgemeinschaft Ostthüringen. 

Die Karte zeigt das betroffene Gebiet und die kommunalen Grenzen der Anrainer.

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