Nordsachsens Landrat Kai Emanuel und der Landrat des Landkreises Leipzig Henry Graichen kritisieren die vom Sächsischen Verkehrsministerium angeregte Trassenführung der in Aussicht stehenden Eisenbahn-Fernverkehrsstrecke Chemnitz - Leipzig über Frohburg und Borna als "aktuell nicht realistisch". Der auch als Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) fungierende Emanuel verwies dabei auf deutlich verlängerte Fahrzeiten wegen des schlechten Zustand des teilweise nur einspurig ausgebauten und mit zahlreichen Tempolimits versehenen Abschnitts zwischen Geithain und Borna, dessen Sanierung aktuell nicht vorgesehen ist.
"Außerdem würden die geplanten IC-/ICE-Züge dann im bereits stark frequentierten Leipziger City-Tunnel für eine Verknappung des regulären S-Bahn-Verkehrs sorgen und im Hauptbahnhof auf dem Tiefbahnsteig halten, was für erhebliche Umsteigezeiten zu den in der Haupthalle abfahrenden ICE nach Hannover oder Frankfurt/Main führen würde", argumentierte Emanuel.
Beide Landräte verweisen auf die seit 2013 laufende Variantenauswahl, die in Gutachten eindeutig die Trassenführung über Geithain und Bad Lausick bis Borsdorf als die bessere Lösung gegenüber der bereits elektrifizierten Route über Borna ergeben hatte. Eine komplette Elektrifizierung vorausgesetzt, wären dann Fahrzeiten von maximal 50 Minuten zwischen Chemnitz und Leipzig und fahrgastfreundliche Umsteigezeiten auf dem Leipziger Hauptbahnhof realisierbar gewesen.