Acht Minuten, dann ist im Idealfall die neue Zeltstrecke zur Dekontamination von Personen aufgebaut. Angeleitet durch Ortswehrleiter Stefan Jungnitz ging den Kameradinnen und Kameraden der Prießnitzer Ortswehr der Aufbau rasch von der Hand. Sie bilden gemeinsam mit Kräften der Frohburger und Eschefelder Feuerwehr den 1. Gefahrgutzug der Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises und werden beim Austritt von chemischen und biologischen Gefahrstoffen oder radioaktiver Strahlung angefordert.

Vor Ort am Gerätehaus im Prießnitzer Schloss waren auch die Grethener Kameradinnen und Kameraden. Sie bilden den 2. Gefahrgutzug, sind daher als "Zwilling" mit denselben Aufgaben betraut und wollten die Handhabung und Funktionsweise des neuen Dekonzeltes kennen lernen. Auch Landrat Henry Graichen und Kreisbrandmeister Nils Adam beobachteten das Geschehen aufmerksam.

Die neue Zelteinheit im Wert von rund 23.600 Euro wurde durch den Bund finanziert und im November 2020 durch den Landkreis Leipzig beschafft. Bereits im Dezember bestand die Dekontaminierungseinheit ihre Bewährungsprobe bei der Bekämpfung der Vogelgrippe in Mutzschen. Landrat Henry Graichen dankte den beiden Einheiten des Katastrophenschutzes nochmals für ihren Einsatz in Mutzschen, der sich über die Weihnachtsfeiertage bis Silvester hinzog. Auch Kreisbrandmeister Nils Adam schloss sich dem Dank an. Modere Technik und eine gute Ausbildung bildeten die Basis für erfolgreiche Einsätze, so seine Einschätzung.

Die bisherige Ausstattung der Dekon-Einheit war auf die Reinigung von Feuerwehr-Einsatzkräften in Schutzausrüstung ausgerichtet. Waren andere Personen mit Gefahrstoffen in Berührung gekommen, musste bislang improvisiert werden. Mit dem neuen Dusch- und Aufenthaltszelts können Personen, die einen infizierten Bereich verlassen, in einem beheizbaren Zelt ausgekleidet und geduscht werden. Weil die Zelte über Druckluft aufgebaut werden, entfällt auch das mühsame Hantieren mit Zeltstangen und schweren Planen des alten Systems. 

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