Wer einen positiven PCR - Test hat, wartet in der Regel auf einen Anruf vom Gesundheitsamt. Hier werden im persönlichen Gespräch eine Reihe von Informationen abgefragt, die für den Quarantänebescheid und die statistische Erfassung erforderlich sind. Dieses Verfahren ist sehr aufwändig - täglich werden rund 700 solcher Anrufe vom Gesundheitsamt absolviert.
Doch positiv Getestete müssen jetzt nicht mehr lange warten und können selbst aktiv werden. Um die Ermittlungsarbeit einfacher und vor allem schneller zu erledigen hat der Landkreis Leipzig ein neues Melde-Tool entwickelt. Jede Person, die mittels eines PCR-Tests positiv auf das Corona-Virus getestet wurde, erhält künftig eine SMS mit individuellen Online-Zugangsdaten zugesandt. Mit diesen können sich Betroffene innerhalb von 24 Stunden im Melde-Tool einloggen und Informationen, insbesondere von im Haushalt lebenden Kontaktpersonen, eingeben. Auch Angaben über den Impfstatus oder eventuell auftretende Symptome werden dabei erfasst. Wichtig für alle Betroffenen ist die Zeit in Quarantäne. Den Nutzern wird nach der Eingabe aller Daten ein vorläufiges Informationsschreiben mit der Quarantäne für infizierte Personen und den Haushaltskontaktpersonen angezeigt. Dieses Schreiben ist keine amtliche Bescheinigung über die Quarantänedauer, kann jedoch dafür genutzt werden, den Arbeitgeber zu informieren.
Das Gesundheitsamt prüft nach dem Absenden der eingetragenen Daten alle von den Nutzern gemachten Angaben. Telefonische Rückfragen wird es nur dann geben, wenn die Eintragungen nicht plausibel sind. Sind alle Daten korrekt eingetragen, wird sehr schnell eine Quarantänebescheinigung erstellt und per Post zugesandt. Alle infizierten Personen bekommen zudem wie gewohnt ein Genesenenzertifikat übersandt.
Mobilnummer unbedingt angeben
Um das Meldetool nutzen zu können, ist es wichtig, dass die mobile Telefonnummer bei Ärzten und testenden Stellen hinterlegt wird. Das Labor meldet positive Testergebnisse mit den Kontaktdaten elektronisch und automatisch an das Gesundheitsamt. Über eine Schnittstelle werden diese Daten ausgewertet und wenn eine mobile Telefonnummer angezeigt wird, kann die SMS mit den Zugangsdaten versendet werden.
Diejenigen, die dennoch auf den persönlichen Anruf warten oder keine Mobilfunknummer haben, werden wie bisher von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamts kontaktiert.