Der Landkreis reagiert auf die seit Monaten rückläufigen Zahlen von Asylbewerbern und Geflüchteten und plant eine deutliche Reduzierung der Unterbringungskapazitäten. In diesem Zuge sollen die Gemeinschaftsunterkünfte in Borsdorf zum 30. Oktober 2025 und in Regis-Breitingen zum 31. Dezember 2025 geschlossen werden. Die entsprechenden Betreiberverträge laufen zu diesen Terminen aus. Die Entscheidung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Ausländeramt und der Liegenschaftsverwaltung. Sie ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, um den aktuellen Bedarf an Unterkünften an die veränderte Lage anzupassen. Insgesamt sind rund 160 Menschen von den Schließungen betroffen.
Gemeinschaftsunterkunft Borsdorf
In Borsdorf leben derzeit etwa 90 Geflüchtete aus der Ukraine, überwiegend Familien. Alle haben eine Aufenthaltserlaubnis und können somit grundsätzlich eigenständig eine Wohnung anmieten. Der Landkreis setzt daher auf frühzeitige Information über Aushänge, Schreiben und persönliche Gespräche sowie auf Unterstützung bei der Wohnungssuche. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Ehrenamtliche begleiten die Betroffenen, damit ein Umzug möglichst noch in den Sommer- oder spätestens in den Herbstferien 2025 erfolgen kann. "Wir unterstützen die Menschen nicht nur bei der Suche nach Wohnraum, sondern werben auch aktiv bei Wohnungsgesellschaften und privaten Vermietern" so die.2. Beigeorndete Ines Lüpfert.
Gemeinschaftsunterkunft Regis-Breitingen
In der Unterkunft Regis-Breitingen leben derzeit 68 Personen, von denen 22 bereits eine Aufenthaltserlaubnis besitzen. Auch sie sollen möglichst bald in eigene Wohnungen umziehen. Für die übrigen 46 Bewohnerinnen und Bewohner, die sich noch im Asylverfahren befinden, stehen Plätze in anderen Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung.
Gerade für alleinstehende Geflüchtete gestaltet sich die Suche nach kleinen und bezahlbaren Wohnungen schwierig. Hier sieht die Verwaltung die größte Herausforderung und appelliert an die Wohnungswirtschaft, auch für diese Zielgruppe Angebote bereitzustellen.
Ein Schritt mit Signalwirkung
Mit der Schließung der beiden Einrichtungen reagiert der Landkreis nicht nur auf den sinkenden Bedarf, sondern setzt auch ein Zeichen für eine gezielte Ressourcenplanung. Die soziale Integration der Geflüchteten bleibt dabei ein zentrales Ziel. "Die Anpassung der Unterbringungskapazitäten folgt einer realistischen Bedarfsanalyse und ist ein wichtiger Schritt, um unsere Ressourcen gezielt einzusetzen. Gleichzeitig bleibt die nachhaltige Integration der Betroffenen, insbesondere in den Arbeitsmarkt, unser zentrales Anliegen.", betont Ines Lüpfert.