Durch die anhaltende Trockenheit kommt es in diesem Sommer immer wieder zu Wald- und Flächenbränden, die auch die Feuerwehren im Landkreis Leipzig vor große Herausforderungen stellen. Neben den unzähligen Einsätzen konnten besonders der große Flächenbrand bei Grimma vor einigen Wochen, der Schwelbrand auf der Halde Lippendorf in Neukieritzsch oder der Großbrand in der Brikettfabrik Witznitz dank der großen Einsatzbereitschaft der Kameradinnen und Kameraden von örtlichen Feuerwehren und Katastrophenschutz und anderen Organisationen bewältigt werden, ohne dass jemand zu Schaden kam.

Große Einsätze dieser Art gelingen durch ortsübergreifende Zusammenarbeit. So waren beim unterirdischen Brand auf der Hochhalde Lippendorf Feuerwehrleute aus Neukieritzsch, Lippendorf-Kieritzsch, Lobstädt, Kahnsdorf, Großzössen, Borna, Groitzsch, Regis-Breitingen und Zedtlitz sowie die Werkfeuerwehr Böhlen, die Drohnenstaffel und der Katastrophenschutz des Landkreises an den erfolgreichen Löscharbeiten beteiligt.

Landrat Henry Graichen möchte vor diesem Hintergrund einen großen Dank an alle Beteiligten richten: "Ich bedanke mich bei allen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren, die mit unvergleichlichem Engagement immer an Ort und Stelle sind, wenn sie gebraucht werden. Zu jeder Tages- und Nachtzeit sind Sie einsatzbereit, um Leben zu retten und Schäden einzugrenzen. Diesen Dank, davon bin ich überzeugt, gebe ich stellvertretend für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises an Sie weiter."

Einsatz in Brandenburg - ein kurzer Rückblick

Die größten Brände der vergangenen Tage im Landkreis Leipzig sind gelöscht. Doch am Dienstag erreichte das Landratsamt ein Amtshilfeersuchen aus dem Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg. Dort kämpfen bereits seit Tagen Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bundeswehr und den humanitären Hilfsorganisationen gegen einen Waldbrand, der sich auf ein Gebiet von etwa 800 Hektar nahe Falkenberg erstreckt.

Über 40 Einsatzkäfte unterstützen im Elbe-Elster-Kreis

Durch die schnelle und unbürokratischer Zusammenarbeit mit den Gemeinden konnte Kreisbrandmeister Nils Adam bereits um 15 Uhr desselben Tages mit einem Marschverband aus über 40 Kameradinnen und Kameraden aus Markkleeberg, Wurzen, Bad Lausick, Altenbach, Borna, Eschefeld, Pegau, Nerchau und Bennewitz aufbrechen, um die Kolleginnen und Kollegen im Elbe-Elster-Kreis im Kampf gegen den verheerenden Waldbrand zu unterstützen. Mit dabei waren ebenso die Führungsgruppe Brandschutz, die Drohnenstaffel Landkreis Leipzig und das DRK-Muldental. Ein Team der Trebsener Wehr kam später zur Ablösung dazu. 

Neu aufkommende Brände schnell bekämpfen

Schon während der ersten Erkundungsfahrt vor Ort wurde das schiere Ausmaß des Waldbrandes schnell deutlich. Riesige Waldflächen sind verkohlt, die sandigen Wege schwarz und der Geruch von Rauch liegt überall in der Luft. In vielen Bereichen kommt es immer wieder zu glimmenden Bodenfeuern. Erschwerend kommt hinzu, dass der gesamte Einsatzbereich als Munitionsverdachtsgebiete eingestuft wurde. Nachdem die Tanklöschfahrzeuge über enge Wege das gefährdete Waldstück erreicht haben, geht es vorrangig darum, neu aufkommende Brände in einem Bereich, auf den das Feuer noch nicht übergesprungen war, schnell zu bekämpfen und die ausgetrocknete Vegetation gegen das Feuer zu verteidigen. Als Grenze dient der Waldweg. Linksseitig das Feuer, rechtsseitig der Bereich, den es zu schützen gilt.

Verstärkte Brandentwicklung am Abend

Heikel wurde es gegen halb elf am Dienstagabend, als die Kameraden in den Tanklöschfahrzeugen eine verstärkte Brandentwicklung feststellen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Thilo Bergt fordert nach Lagebeurteilung den Einsatz eines Bundeswehrhubschraubers an, um zusätzlich mit Wasserabwürfen gegenzusteuern. In der Zwischenzeit setzen die Besatzungen der Fahrzeuge alles daran, eine Ausbreitung oder gar ein Überspringen des Feuers zu verhindern. Kleinere Brände werden schnell aufgespürt und sofort gelöscht. Durch die Bundeswehr konnte parallel dazu viermal Wasser abgeworfen und der Großbrand eingedämmt werden.

Drohnenstaffel übernimmt

Kurz vor Mitternacht wird der Flugbetrieb eingestellt. Jetzt übernimmt die Drohnenstaffel des Landkreises Leipzig die Kontrolle über das Gebiet. Die Wärmebilder werden am Boden in Echtzeit ausgewertet. Auf diesen ist deutlich zu erkenne, wie heiß der Waldboden ist. Allerdings zeigte sich auch der Erfolg des Löschwassereinsatzes. Die Bereiche, die über Stunden mit Wasser benetzt worden waren, weisen eine normale Temperatur auf.

Die ganze Nacht über hielten die Floriansjunger die Stellung, löschen immer wieder kleinere Brände und verteidigen den südlichen Bereich des Einsatzgebietes erfolgreich gegen die Flammen. Am Mittwochnachmittag werden sie von der Bereitschaftspolizei Brandenburg abgelöst.

Kreisbrandmeister Nils Adam richtet ebenfalls dankende Worte an die Kameradinnen und Kameraden: "An dieser Stelle ein Dank an die Einsatzbereitschaft aller Einsatzkräfte, für den über 24-stündigen kräftezehrenden Einsatz. Ein Dank gilt ebenfalls den Gemeinden für die gute Zusammenarbeit und natürlich auch den Familien und Arbeitgebern der Einsatzkräfte, und allen anderen, die uns unterstützt haben."

 

Bilder