Die Freilichtbühne Schmetterling in Bad Lausick war am vergangenen Samstag Kulisse für den traditionellen Feuerwehr- und Helfertag. Nach zwei Jahren Pause wurden hier wieder verdienstreiche Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die sich in der Feuerwehr engagieren. Sie sind 10, 25, 40 oder sogar 50 Jahre dabei und immer da, wenn sie gebraucht werden. Der Helfertag ist aber nicht nur für die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren da, sondern auch für anderen Helferinnen und Helfer, die da sind, wenn es zu schwierigen Einsätzen kommt. Das sind die Notfal lsanitäter des DRK Muldental, des DRK Geithain, des DRK Leipziger Land, die Rettungshundestaffel, das THW Grimma und das THW Borna sowie Notfallseelsorger. Und das ebenfalls kontinuierlich über viele Jahre hinweg.

Mehr als 500 Brände im Jahr

Das Einsatzgeschehen steigt seit Jahren an. Die Wehren im Kreis wurden jährlich zu nicht weniger als 500 Bränden gerufen. Im Jahr 2021 waren es 520. Bei den Technischen Hilfeleistungen waren es in den vergangenen Jahren immer über 1.000 Einsätze im Jahr. Im vergangenen Jahr waren es sogar 2.400. "Dafür sind Sie immer da. Nicht zu vergessen Ihre Bereitschaft, auch bei überörtlichen Einsätzen zu helfen", betont Landrat Henry Graichen. So waren Einsatzkräfte 2020 bei den Waldbränden in Beilrode, bei einem größeren Bombenfund in Chemnitz und Weihnachten 2020 zur Eindämmung der Vogelgrippe in Mutzschen im Einsatz.

Emotionaler Einsatz im Ahrtal

Das vergangene Jahr war geprägt vom Einsatz im Ahrtal. "Nur wenige Stunden nachdem auch der Öffentlichkeit bewusst wurde, in welcher Dimension die Ereignisse über die Menschen im Ahrtal hereinbrechen, hat Kreisbrandmeister Nils Adam sofort bei mir angerufen und gesagt: die Kameradinnen und Kameraden drängeln, sie wollen helfen. Alle, denen bei den Hochwassern an Mulde und Weißer Elster im Jahr 2002 und 2013 geholfen wurde, diese Hilfe ein Stück weit zurückgeben. Ich glaube, das war wichtig für die Kameradinnen und Kameraden, die auch heute noch ganz emotional von diesem Einsatz berichten. Herzlichen Dank an alle, die viele Tage lang im Einsatz waren und das gute Bild unserer freiwilligen Kräfte im Landkreis Leipzig auch nach außen getragen haben."
Und auch in diesem Jahr kam es zu mehreren überörtlichen Einsätzen. Amtshilfeersuchen gingen aus Nordsachsen sowie aus den Landkreisen Elbe-Elster und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge ein. "Hier haben sie wiederholt Ihren Kameradschaftsgeist bewiesen", so Henry Graichen. Hinzu kamen Großbrände in Grimma, auf der Halde in Neukieritzsch und Borna.

Doch nicht nur bei Bränden und anderen Einsätzen sind die Freiwilligen im Einsatz. Auch wenn andere feiern sorgen sie für Sicherheit. So wären große Veranstaltungen wie zum Beispiel das Highfield-Festival in Großpösna oder das Frohburger Dreieckrennen ohne DRK und Feuerwehr nicht möglich. Das gilt auch für kleinere Feste, die von Heimatvereinen, Kommunen und Kindertagesstätten ausgerichtet werden. "Sie sind immer bereit zu helfen, Feste selbst auszurichten und den Aufwand zu übernehmen" betonte Henry Graichen.

Investitionen sind wichtige Aufgabe

Er betonte ebenfalls, dass der Landkreis mit den Kommunen alles dafür tut, die für die Aufgabenerfüllung notwendige Ausstattung bereitzustellen. "Mit unserem Feuerwehrtechnischen Zentrum sorgen wir dafür, dass Ihnen bei Einsätzen der Rücken freigehalten wird. Die Aufgabe der Städte und Gemeinden ist es, die Feuerwehrgerätehäuser und deren notwendige Ausstattung einsatzbereit zu halten." Jahrelang gab es hier einen Investitionsstau. Umso mehr begrüßte Henry Graichen, dass in den vergangenen vier Jahren mehr Förderungen seitens der sächsischen Staatsregierung bereitgestellt wurden. "Es war viel nachzuholen. Im Fuhrpark hatten wir teilweise noch DDR-Bestände im Einsatz. Aber auch Fahrzeuge die kurz nach der Wende beschafft worden sind, mussten ausgetauscht werden", so Graichen. "In diesem Jahr konnten zudem Feuer wehrgerätehäuser in Zedtlitz, Zschoppach, Nemt und Colditz übergeben werden. Das zeigt, dass die Investitionen durchaus auch in kleineren Ortsfeuerwehren ankommen und alles dafür getan wird, die künftigen Einsatzbedingen zu verbessern." Auch das DRK Muldental hat in diesem Jahr mit dem Rot-Kreuz-Zentrum in Grimma eine wichtige Einsatzzentrale geschaffen. Neben allen Aufgaben, die die Mitarbeitenden leisten, ist das DRK für den Landkreis wichtiger Partner im Katastrophenschutz.
"Ich möchte Ihnen allen versichern, auch im Namen unserer 30 Städte und Gemeinden, dass wir Ihnen die Verlässlichkeit, die Sie den Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen geben, zurückgeben. Wir sind für sie da in Sachen Ausbildung, Ausstattung und nicht zuletzt durch die Würdigung Ihres Ehrenamtes. Ein herzliches Dankeschön aus unserem Landkreis."

Impressionen von der Auszeichnungsfeier finden Sie in der Bildergalerie 

Die Namen aller Ausgezeichneten sind im PDF-Dokument im Dokumenten-Download zu finden. 

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