Am 01.09.2021 trafen sich auf Einladung von Landrat Henry Graichen bei der Firma KAFRIL zum Thema Holzberg:
- Verschiedene Vertreter des Landkreises Leipzig
- Vertreter der Firmenleitung der Firma KAFRIL
- Vertreter des Deutschen Alpenvereins (DAV)
- Vertreter der Bürgerinitiative (BI) Böhlitz
- Vertreter BUND
- Vertreter der Basalt AG
- Landesdirektion Sachsen
- Vertreter der MIBRAG
- Vertreter des Oberbergamtes
- Bürgermeister Thallwitz
- Präsident des Geoparkes Porphyrland
Bei dieser Zusammenkunft auf Initiative von Landrat Henry Graichen brachten sich alle Interessengruppen gegenseitig zum Thema auf den aktuellen Arbeitsstand und berichteten von den Aktivitäten der letzten Monate. Hauptsächlich wurde die alternative Standortsuche der zurückliegenden Monate, als Ausgleich für den Holzberg, diskutiert. Dabei wurde festgestellt, dass auch der zuletzt ins Auge gefasste Zinkenberg, aktuell aus unterschiedlichen Gründen, nicht zur Verfügung steht.
Mit dem Ziel, eine für alle Interessengruppen akzeptierbare einvernehmliche Lösung zu finden, wurden mit dem erstmals beteiligten Gesprächspartner MIBRAG sehr konstruktiv von allen Teilnehmern verschiedene Zukunftsoptionen diskutiert.
Das aus Naturschutz- und Bergsportverbänden gebildete "Aktionsbündnis Holzbergregion" hatte sich im Vorfeld an den Sächsischen Ministerpräsidenten gewandt und dabei die Prüfung der Möglichkeiten einer Wiederverwertung des Erdaushubs der Fa. KAFRIL bei der Verfüllung der Tagebaurestlöcher in der Region Leipzig angeregt. Der Ministerpräsident sagte seine Unterstützung zu und setzte sich persönlich mit der MIBRAG in Verbindung.
Die Geschäftsleitung der MIBRAG hat sich daraufhin bereiterklärt, zu prüfen, ob die Verwertungsmassen, die für das Areal am Holzberg vorgesehen waren, zur Verfüllung der Tagebauflächen verwendet werden können. Die technischen, genehmigungsrechtlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten hierfür sind laut MIBRAG gegeben. Eine Genehmigung zur Verwertung von Böden liegt bislang noch nicht vor.
Neben der Prüfung einer geeigneten Ersatzstandortlösung stand auch die Frage eines finanziellen Ausgleichs der Fa. KAFRIL für einen etwaigen Verzicht auf die eigene Verfüllung im Holzberg im Raum. Dieser hängt nicht zuletzt von einer ökonomischen Bewertung der Möglichkeiten und Rahmenbedingungen einer anderweitigen Einlagerung im Vergleich zum Holzberg ab. Hierzu sind noch Klärungen notwendig.
Der DAV Leipzig hat zu Beginn des Jahres einen Förderantrag an den Freistaat gestellt. Auf Basis der inzwischen bewilligten Fördermittel hat der DAV Leipzig der Fa. KAFRIL bereits ein indikatives Kaufangebot unterbreitet. Derzeit bestehen keine Verkaufsabsichten der Fa. Kafril. Vor einer Entscheidung, ob das Unternehmen bereit ist, einem Verkauf grundsätzlich näher zu treten, bedarf es noch der Klärung zahlreicher offener Vorfragen und Punkte, von denen die ökonomische Seite nur eine ist.
Aus der intensiven Diskussion ob und wie sich diese positiven Entwicklungen in einer einvernehmlichen Lösung umsetzen lassen, ergaben sich verschiedene Prüf- und Arbeitsaufträge, die es vor einer finalen Konfliktlösung abzuarbeiten gilt.
Ein zeitnaher Termin für ein erneutes Zusammentreffen, um die dann jeweils vorliegenden Ergebnisse der Prüf- und Arbeitsaufträge auszuwerten, wurde vereinbart. Alle Seiten sind sich grundsätzlich einig, weiterhin im Sinne der Region den Konflikt zu lösen.
Übereinstimmung besteht bei allen Beteiligten auch darin, dass mit dem langjährigen Landrat des Landkreises Leipzig und heutigen ehrenamtlichen Präsidenten des "Geoparks Pophyrland", Dr. Gerhard Gey, ein bestens geeigneter Moderator für die weiteren Lösungsschritte gefunden wurde. Dem Ziel der Konfliktlösung ist man mit dieser Besprechung wieder etwas nähergekommen.