Es ist immer interessant und gewinnbringend über den Tellerrand zu schauen und sich mit anderen auszutauschen. Aus diesem Grund reiste in der vergangenen Woche um Landrat Henry Graichen eine Delegation zum Partnerschaftstreffen in den Bodenseekreis. Auf Einladung des Landrates Lothar Wölfel trafen sich Verwaltungsexperten und -expertinnen, Bürgermeister und Kreisräte in Friedrichshafen und traten mit ihren baden-württembergischen Kollegen in den Dialog. Themen waren unter anderem Digitalisierung, die Aufnahme der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, Katastrophenschutz, E-Learning sowie die Stärkung und Weiterentwicklung der Industrie- und Wirtschaftsstandorte in beiden Regionen.

Zum kommunalpolitischen Austausch stieß der Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier auf besonderes Interesse. Henry Graichen erläuterte das Spannungsfeld rund um den Kohleausstieg und gab Einblicke, wie es gelingen kann, Infrastruktur, ansässige Unternehmen und die öffentliche Hand zukunftsfähig zu gestaltet und insbesondere beim energieeffizienten Um- und Ausbau zu unterstützen. Dabei spielte auch das Thema Wasserstoff eine Rolle.

Henry Graichen resümiert: "Auch wenn ich mich mit Lothar Wölfel in den zwei vergangenen Jahren immer mal wieder zu den aktuellen Herausforderungen telefonisch ausgetauscht habe, ist es wichtig, sich auch mal wieder im persönlichen Gespräch zu begegnen. Waren die Partnerschaften Anfang der 90er-Jahre dazu gedacht, die Verwaltung in den neuen Bundesländern aufzubauen, ist der Austausch schon lange keine Einbahnstraße mehr. Wir stellen immer wieder fest, dass uns die gleichen Themen beschäftigen. In manchen Bereichen ist der Bodensee weiter, in anderen können wir aus dem Landkreis Leipzig heraus Impulse setzen."

Die Partnerschaft wurde 1990 zwischen dem Bodenseekreis und dem Kreis Grimma beschlossen und vom Landkreis Leipzig nach der Kreisgebietsreform weitergeführt.  

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