Wie kann klimafreundliche Stadtentwicklung gelingen? Um dieser Frage nachzugehen wurde die Themenreihe "Klimafreundliche Stadtentwicklung im Landkreis Leipzig" entwickelt. Im ersten von insgesamt zwölf Terminen referierte Sebastian Breitlauch von der Dialogstelle der sächsischen Landesenergieagentur (SAENA) Ende September über "Finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten und Planungsschritte bei Energieprojekten" durch. Das Format entstand unter der Federführung des Klimaschutzmanagements im Landratsamt des Landkreises Leipzig. Hier soll gezeigt und diskutiert werden, welche Möglichkeiten der finanziellen Teilhabe am Ort einer Anlage bestehen. Diese seien, laut Falko Haak, Klimaschutzmanager im Landratsamt, dank rechtlicher Anpassungen größer, als es weithin bekannt ist. "Die Expertise der SAENA hilft dabei, sich im Ort mit dem Thema erneuerbare Energien insgesamt konstruktiv auseinanderzusetzen und dann aktiv zu werden, wenn der Einfluss am höchsten ist: nämlich deutlich bevor Investoren in die Detailplanung einsteigen. Beispielsweise gilt es bei Großprojekten frühzeitig proaktiv zu werden und nach gemeinsamen Nennern zu suchen" erklärt Falko Haak.
Regionale Wertschöpfung schafft Akzeptanz
Der gemeinsame Nenner des Abends lag darin, zuerst geeignete Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten und dies mit der höchstmöglichen regionalen Wertschöpfung zu realisieren, beispielsweise durch die Gründung einer Energiegenosschenschaft. "Die damit geschaffene Gemeinschaft wäre dann auch in der Lage, Großprojekte im Vornherein miteinander gut abzustimmen und somit Beteiligung als auch Akzeptanz herzustellen. Und dies ist angesichts des zu erwartenden Windkraftausbau dringend notwendig", betont Falko Haak.
Planspiel zeigt Möglichkeiten der finanziellen Teilhabe
Die zehn Teilnehmer in Brandis aus Kommunalpolitik und Verwaltung diskutierten als Planspiel ein hypothetisches Photovoltaik-Freiflächenprojekt mit 20 Hektar Größe an der Autobahn. Der Wertschöpfungsrechner der SAENA spuckte hierzu die erwarteten Gewinne und entsprechenden regionalen Wertschöpfungspotenziale aus. "Neben der möglichen finanziellen Teilhabe über den § 6 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in Höhe von rund 40.000 Euro pro Jahr sowie die entsprechenden Steuereinnahmen hängt das Wertschöpfungspotenzial insbesondere von der konkreten Beteiligung vor Ort ab. Werden die Anlagen, zumindest teilweise, von ortsansässigen Firmen errichtet bzw. betrieben? Fallen Pachteinnahmen für kommunale Flurstücke an? Sind die Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Anlage beteiligt? All diese und viele weitere Aspekte sind Faktoren, die beeinflussen wie viel Wertschöpfung vor Ort verbleibt." so Sebastian Breitlauch von der SAENA.
Weitere Termine
Neben den Abendterminen zu Beteiligungsmöglichkeiten an Energieprojekten beinhaltet die Themenreihe auch vier Termine zum Thema Klimaanpassung in Städten und drei Weiterbildungstermine "Baurecht für Verwaltungsangestellte". Damit erhalten Akteure in der Kommunalpolitik kompaktes Wissen, um in Sachen Energie und Klima verantwortungsbewusste und rechtssichere Entscheidungen für Vorhaben vor Ort zu treffen.
- 07.11.2022 - Finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten & Planungsschritte bei Energieprojekten Frohburg
- 10.11.2022 - Finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten & Planungsschritte bei Energieprojekten Thallwitz
- 23.11.2022 - Energiethemen und Klimaanpassung in Bauleitplanung & Bauordnung 1 Grimma
- 07.12.2022 - Energiethemen und Klimaanpassung in Bauleitplanung & Bauordnung 1 (Wdh.) Grimma
- 17.01.2023 - Finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten & Planungsschritte bei Energieprojekten Pegau
- 23.01.2023 - Finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten & Planungsschritte bei Energieprojekten Grimma
- 26.01.2023 - Klimaanpassung in der Stadtentwicklung Frohburg
- 01.02.2023 - Energiethemen und Klimaanpassung in Bauleitplanung & Bauordnung 2 Grimma
Weitere Informationen und Anmeldungen: Themenreihe klimafreundliche Stadtentwicklung | Beteiligungsportal Landkreis Leipzig (sachsen.de)