Im Ernstfall müssen alle Handgriffe sitzen und vor allem: Jeder muss wissen, was er zu tun hat. Um dies zu üben, hatte die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen eine Lage erarbeitet, die der Verwaltungsstab und die Technische Einsatzleitung des Landkreises Leipzig gemeinsam zu bewältigen hatten.
Angenommen wurde eine Explosion in einem Betrieb in der Böhlener Werkstraße bei der auch Anlagen des benachbarten Kraftwerks beschädigt wurden. In der Folge war von einem flächendeckenden Stromausfall im Landkreis Leipzig, Teilen Nordsachsens und Mittelsachsens sowie in der Stadt Leipzig auszugehen. Laut Übungsszenario gab es durch die Explosion und den folgenden Brand einige Tote, zahlreiche Menschen wurden verletzt, weitere waren in den Trümmern verschüttet und mussten geborgen werden. Auch die angrenzende Werkfeuerwehr war betroffen und damit handlungsunfähig. Um den Druck zu erhöhen, wurden weitere kleinere Schadensereignisse eingespielt, die ebenfalls abzuarbeiten waren.
Die Ausstattung der Technischen Einsatzleitung in Kombination mit dem technischen Dienst Information und Kommunikation (ELW 2) erwies sich dabei als Gold richtig. Selbst beim Stromausfall konnte die Technische Einsatzleitung in ihren Räumen ohne Einschränkung weiterarbeiten. Der Verwaltungsstab hatte in dieser Situation etwas länger zu kämpfen. Zum Übungsabschluss stellten sich die Behörden- und Stabsleitung gemeinsam mit der Technischen Einsatzleitung in einer fingierten Pressekonferenz den kritischen Fragen der Medien.
An der dreitägigen Übung in Nardt waren 35 Personen aus Verwaltung, den Einsatzzügen des Katastrophenschutzes, Fachberater Sanität/Betreuung und ABC sowie die Verbindungsbeamten der Bundeswehr und Polizei beteiligt. Über die zahlreichen Lagebesprechungen gelang es, eine einheitliche Sprache zu finden. Die Erkenntnisse des umfangreichen Trainings werden auch in zukünftige Übungen und die Zusammenarbeit beider Gremien einfließen.
Vizelandrat Gerald Lehne und Stabsleiterin Carola Schneider bedanken sich bei allen Teilnehmern, vor allem auch bei den ehrenamtlichen Kräften, die viel Engagement und Professionalität gezeigt haben.