Für rund 90 Ehrenamtliche aus den Bereichen Brand- und Katastrophenschutz, Rettungsdienst und Versorgungszug des DRK war Samstag ein Dienst-Tag. Der Landkreis Leipzig rief zur Übung eines Notfallplanes nach Espenhain. Dort hatte sich, so die fiktive Lage, in einem Unternehmen für Metallrecycling ein Behälter mit Schwefel entzündet. Der Brand drohte auf weitere in der Halle gelagerte Behälter überzugreifen.
Nachdem die Vorbereitungen für die Wasserversorgung abgeschlossen waren, tasteten sich die ersten Atemschutzgeräteträger in die betroffenen Halle vor. Ihr Aufgabe war es, vermisste Personen zu bergen und, soweit möglich, auch den ersten Löschangriff zu starten. Im Außenbereich warteten bereits die Sanitäter des 2. Einsatzzuges um Verletzte aus dem Unglücksbereich schnell versorgen zu können. Parallel dazu bereitete der 1. Katastrophenschutz-Gefahrgutzug des Landkreises die mobile Reinigungsstrecke auf. In der Dekontamination sollten die schweren Schutzanzüge der Einsatzkräfte soweit gesäubert werden, dass die Trägerinnen und Träger gefahrlos ihrem Schutz entsteigen konnten. Auf der anderen Seite des Geländes standen die Teams der ABC-Erkunder bereit, um in Geländefahrten und Probennahmen die Gefährdungslage zu bewerten. Die Führung und Kontrolle der einzelnen Abschnitte erfolgte über die örtliche Einsatzleitung, bestehend aus Kameraden aus Rötha und Espenhain.
Beim Apell am Einsatzende bedankten sich Kreisbrandmeister Nils Adam, Landrat Henry Graichen und Bürgermeister Pascal Németh für das große Engagement und die Professionalität der Ehrenamtlichen. Gleichzeitig waren auch die Kräfte des 2. Katastrophenschutz-Einsatzzuges des Landkreises bereits seit einigen Stunden mit dem Versorgungstrupp inklusive der Feldküche im Einsatz. So war während des gemeinsam Essen die Gelegenheit für weitere Fachgespräche und einen guten Abschluss der Übung.
Im Einsatz waren: Der Fachberater ABC und der Erkundungszug mit Kräften aus Elstertrebnitz und Erlbach, Kameradinnen und Kameraden der Wehren aus Frohburg und Eschefeld, die den 1. Gefahrgutzug im Katastrophenschutz des Landkreises bilden, Kräften der Ortswehren Espenhain, Mölbis und Rötha sowie der 2. Einsatzzug des Katastrophenzuges mit Kräften für Sanität und Verpflegung, der beim DRK Leipziger Land in Zwenkau stationiert ist. Kreisbrandmeister Nils Adam, Alexander Hecking und Kai Noeske bewerteten als (stellvertretende) Kreisbrandmeister das Einsatzgeschehen.
Die Stabs-Übung "trocken".
Am Montag darauf brütete der Stab des Landkreises über dem gleichen Szenario. Seine Aufgabe ist es die administrativen Aufgaben abzuarbeiten, um den Einsatzkräften den Rücken frei zu halten. Hier wurde das Zusammenspiel untereinander und die Kommunikation mit der Bevölkerung, den übergeordneten Fachbehörden und der Technischen Einsatzleitung geübt. Zum Schutz der Bevölkerung wurden fiktive Sperrkreise ermittelt und die Warn- und Schutzhinweise erarbeitet sowie Verhaltensregeln festgelegt, in Zusammenarbeit mit der Polizei Straßensperrungen und Umleitungen erarbeitet und vieles andere mehr.
Bei der Stabsübung hatten Vertreter der Landkreisverwaltung aus dem Bereichen Gesundheitsamt, Umweltamt, Straßenverkehrsamt, Amt für Brand- und Katastrophenschutz, dem Bereich Landrat, Pressestelle, Polizei und der Unternehmensleitung, der Stadtverwaltung Rötha sowie der Technischen Einsatzleitung teilgenommen.