Die Projektausstellung "Ringelnatz K. I. - Kunst K. O.? Ein Blick auf das Werk von Joachim Ringelnatz durch menschliche und künstliche Augen" wurde in dieser Woche durch den Ersten Beigeordneten Gerald Lehne im Landratsamt eröffnet. 

Im Mittelpunkt steht die künstlerische Auseinandersetzung mit den Gedichten von Joachim Ringelnatz. Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen sechs und zehn des Magnus-Gottfried-Lichtwer Gymnasiums Wurzen haben sich im Schuljahr 2023/2024 in Zusammenarbeit mit dem Joachim-Ringelnatz-Verein Wurzen intensiv mit Ringelnatz’ lyrischer Welt auseinandergesetzt. Entstanden sind kreative Arbeiten im Kunstunterricht, bei denen die Texte mit unterschiedlichen Techniken visuell umgesetzt wurden.

Parallel dazu schufen die jungen Künstlerinnen und Künstler digitale Grafiken mit Hilfe eines KI-basierten Bildgenerators. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Möglichkeiten und Grenzen digitaler Kunst und reflektiert, wie junge Menschen heute mit Genres, Technik und Medien experimentieren. So präsentiert die Ausstellung eine faszinierende Gegenüberstellung: Menschliche Kreativität trifft auf die Möglichkeiten und Grenzen der künstlichen Intelligenz. 

KI muss gefüttert werden

"Einige der Bilder haben mich sofort gefesselt und in ihren Bann gezogen. Dabei wurde mir mal einmal mehr deutlich, dass Künstliche Intelligenz nicht alles kann, sie muss gut ,gefüttert' werden", so Gerald Lehne. "Und das ist den Schülerinnen und Schülern richtig gut gelungen. 

Dr. Viola Heß, Vorsitzende des Ringelnatzvereins Wurzen erklärte zum Projekt: "Unser Anliegen ist es, generationenübergreifend Impulse zu setzen - mit Kindern und Jugendliche haben wir schon zwei Bücher, Filme und einen Literaturkalender herausgebracht. Diese Ausstellung ist ein weiterer wertvoller Baustein. Noch heute bin ich begeistert wie die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer das Projekt umgesetzt haben." Die jungen Teilnehmenden lernten nicht nur, welche kreativen Potenziale in der KI stecken, sondern auch, welche Verantwortung und welche Gefahren mit ihrem Einsatz verbunden sind.

"Heute wäre Ringelnatz ein Influencer"

Joachim Ringelnatz war selbst ein Pionier der Mediennutzung seiner Zeit. Schon früh nutzte der Zeitungen und anderen Kommunikationsmitteln, um seine Kunst einem breiten Publikum zugänglich zu machen. "Heute wäre Ringelnatz ein Influencer", ist sich Viola Heß sicher. 

Für die herausragende pädagogische Arbeit wurde das Projekt übrigens mit dem Sächsischen Medienpädagogischen Preis 2024 in der Kategorie "Medienangebote zur kreativen und kritischen Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz" ausgezeichnet. Die Idee zu diesem Projekt stammt von André Genedl vom Ringelnatzverein Wurzen. Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung der Sparkasse Muldental. 

Die Ausstellung ist noch bis zum 5. September 2025 im Landratsamt Landkreis Leipzig, Haus 2, 2. Etage, zu zu sehen. 

Mehr Informationen zum Projekt und zum Joachim-Ringelnatz-Verein e.V. finden Interessierte auf der Vereinswebsite sowie auf Instagram unter @ringelnatz.wortspieler und @ringelnatz.geburtshaus.

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