Am Südufer des Markkleeberger Sees wurde vor einigen Tagen eine tote Graugans aufgefunden. Die Analysen der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen sowie des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) bestätigen eine Infektion mit dem Geflügelpestvirus H5N1. Weitere bestätigte Fälle im näheren Umkreis sind in Paunsdorf, in der Stadt Leipzig (Wildgans) sowie in der Gemeinde Belgern-Schildau (Privathaltung) aufgetreten.
Risiko minimieren
Das Virus kann bei Wildvögeln sowie bei gehaltenem Geflügel zu massenhaftem Verenden führen. Daher sind alle Geflügelhalter in Markkleeberg, Güldengossa und Großdeuben aufgerufen, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für ihre Tiere zu minimieren. Die Empfehlung zur wildvogelsicheren Aufstallung und zu erhöhten Biosicherheitsmaßnahmen richtet sich aber auch an alle weiteren Geflügelhalter im Landkreis Leipzig. Das FLI bewertet das Eintragsrisiko von Geflügelpestviren derzeit als hoch.
Richtig reagieren
Dr. Wolf Wippermann, amtlicher Tierarzt im Veterinäramt des Landkreises Leipzig erklärt, wie Geflügelhalter richtig auf die Situation reagieren: "Bitte stallen Sie ihr Geflügel auf oder nutzen Sie abgedeckte, wildvogelsichere Volieren damit ein Kontakt zu Wildvögeln und ihren Ausscheidungen so sicher wie möglich verhindert wird. Achten Sie darauf, dass Futter, Tränken und Einstreu für Wildvögel unzugänglich sind. Waschen Sie nach Möglichkeit Ihre Hände vor Betreten des Stalls. Für den Aufenthalt im Stall sollten Sie auch stalleigene Kleidung verwenden, insbesondere stallbezogenes Schuhwerk".
Ob die Sicherheitsmaßnahmen ausreichend sind, kann laut Dr. Wippermann anonym und kostenlos über die "AI Risikoampel" der Uni Vechta eingeschätzt werden: risikoampel.uni-vechta.de
Dr. Wippermann betont zudem: "Wenn in Ihrem Bestand gehäuft Tierverluste auftreten, ist eine tierärztliche Untersuchung vorgeschrieben". In diesem Fall muss sofort das Veterinäramt informiert werden. Dieses ist im Landkreis Leipzig über die Telefonnummer 03433 241 2501 zu erreichen.
Da das Virus sehr leicht und schnell weiter verbreitet werden kann, sollte der Besuch des Markkleeberger Sees wenn möglich vermieden werden, beziehungsweise die Wege abseits des Ufers genutzt werden. Das gilt vor allem für Spaziergänge mit Hunden.
Verendete Tiere melden
Wer verendete oder kranke Wasser-, Schreit- oder Greifvögel findet, kann das Veterinäramt des Landkreises informieren, per E-Mail an lueva@lk-l.de oder über die Telefonnummer 03433 241 2501. Die Tiere sollen weder angefasst noch weggebracht werden, um zu vermeiden, dass das Virus weiter verschleppt wird.