Der Sportpark Tresenwald in Machern war am Freitag Kulisse für den traditionellen Feuerwehr- und Helfertag. Hier wurden 230 verdienstreiche Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die sich in der Feuerwehr engagieren. Sie sind 10, 25, 40 oder sogar 50 Jahre dabei und immer da, wenn sie gebraucht werden. Der Helfertag ist aber nicht nur für die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren da, sondern auch für anderen Helferinnen und Helfer, die da sind, wenn es zu schwierigen Einsätzen kommt. Das sind die Rettungsdienste des DRK Muldental, des DRK Geithain, des DRK Leipziger Land, die Rettungshundestaffel, das THW Grimma und das THW Borna sowie Notfallseelsorger und Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz. Und das ebenfalls kontinuierlich über viele Jahre hinweg.
Der Kreisfeuerwehrverband verlieh die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille Romy Sperrling (Leiterin des Hauptamtes Trebsen) und Matthias Berger (Bürgermeister Grimma a.D), zweimal das Steckkreuz, zwei Verdienstmedaillen und eine Ehrennadel. Zudem wurden dem Landwirtschaftsbetrieb Kitzscher und der Rauchaupt GmbH als Förderer der Feuerwehr gedankt.
Starkregenereignis und Einsatz beim Highfield-Festival
Das Einsatzgeschehen steigt seit Jahren an. Die Wehren im Kreis wurden in 2023 zu mehr als 900 Bränden gerufen. Im Jahr 2022 waren es 898. Bei den Technischen Hilfeleistungen waren es in den vergangenen Jahren immer über 2.000 Einsätze im Jahr. Im vergangenen Jahr waren es sogar 2156. Zu den größten Einsätzen in diesem Jahr gehörten die Großbrände auf einem Bauernhof in Motterwitz, in einem Markt in Borna, einer Lagerhalle in Markranstädt und der Einsatz beim Highfield-Festival als zwei Gondeln des Riesenrades in Brand gerieten. Doch der wohl größte Einsatz in diesem Jahr war am 1.6. in Colditz und Umgebung. Damals regnete es so stark, dass Wohnhäuser teilweise komplett überschwemmt, Straßen unterspült, Wege zerstört und Gebäude überflutet wurden. So etwa die Turnhalle in Colditz, das Technikgebäude des Waldbades oder das Gerätehaus in Hohnbach. Auch wenn einige Schäden durch Versicherungsleistungen abgedeckt wurden, fehlen rund 7,7 Millionen Euro, um alle Schäden beseitigen zu können. Hilfe vom Freistaat gab es bisher nicht, obwohl sich Bürgermeister Robert Zillmann seit dem Geschehen dafür einsetzt. Landrat Henry Graichen appellierte in Machern, dass auch der Freistaat für seine Kommunen einstehen muss, wenn sie sich in einer Notlage befinden. "Der Freistaat muss hier zu seinem Wort stehen und helfen. Kommunen, die das Beste tun, um Personen und Güter zu schützen, dürfen in Notlagen, wie das Hochwasser in diesem Sommer eine war, nicht allein gelassen werden".
"Ein großer Dank geht an das gesamte Helfernetzwerk. Ehrenamt ist immer eine gute und wichtige Sache für unsere Gesellschaft. Doch Ihr Einsatz hebt sich von anderen ab. Sie sind 24/7 da, um Schutz zu bieten. Und dabei haben Sie keinen festen Einsatzplan. Das zeugt von einer enormen intrinsischen Motivation, auf die Sie stolz sein können. Auch Ihren Familien wird viel Verständnis abverlangt, ohne das es nicht geht", bedankt sich Landrat Henry Graichen.
Doch nicht nur bei Bränden und anderen Einsätzen sind die Freiwilligen im Einsatz. Auch wenn andere feiern sorgen sie für Sicherheit. So wären große Veranstaltungen wie eben das Highfield-Festival in Großpösna oder das Frohburger Dreieckrennen ohne DRK und Feuerwehr nicht möglich. Das gilt auch für kleinere Feste, die von Heimatvereinen, Kommunen und Kindertagesstätten ausgerichtet werden. "Sie sind immer bereit zu helfen, Feste selbst auszurichten und den Aufwand zu übernehmen" betonte Henry Graichen.
Investitionen sind wichtige Aufgabe
Er betonte ebenfalls, dass der Landkreis mit den Kommunen alles dafür tut, die für die Aufgabenerfüllung notwendige Ausstattung bereitzustellen. "Mit unserem Feuerwehrtechnischen Zentrum sorgen wir dafür, dass Ihnen bei Einsätzen der Rücken freigehalten wird. Die Aufgabe der Städte und Gemeinden ist es, die Feuerwehrgerätehäuser und deren notwendige Ausstattung einsatzbereit zu halten."
"In diesem Jahr konnte der Landkreis einen Kommandoeinsatzwagen für Grimma, zwei Beregnungssysteme zur Waldbrandbekämpfung, zwei Einsatzleitwagen für die Katastrophenschutzzüge des Landkreises in Borna und Pegau übergeben werden. Diese und weitere kleinerer Ausstattungsgegenstände zeigen, dass die Investitionen durchaus auch in kleineren Ortsfeuerwehren ankommen und alles dafür getan wird, die künftigen Einsatzbedingungen zu verbessern."
Über Bundesmittel wurden zudem zwei Löschfahrzeuge für den Katastrophenschutz der Freiwilligen Feuerwehren Großdalzig und Bad Lausick finanziert. Chemikalienschutzanzüge wurden durch den Freistaat Sachsen bereitgestellt.
"Ich möchte Ihnen allen versichern, auch im Namen unserer 30 Städte und Gemeinden, dass wir Ihnen die Verlässlichkeit, die Sie den Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen geben, zurückgeben. Wir sind für sie da in Sachen Ausbildung, Ausstattung und nicht zuletzt durch die Würdigung Ihres Ehrenamtes."
Fotos: Impressionen vom Feuwehr- und Helfertag 2024
Alle Ausgezeichneten sind im Dokumentendownload zu finden.